Virtuelle Buchmesse goes Orient: Hilde Kuhn – Tag 3

ef_cover_kuhn_heimweh_end2_300In Richtung Wochenende widmen wir uns heute am Tag 3 der Virtuellen Buchmesse der Kunst der Unterhaltung und kehren der Theorie des Schreibens den Rücken. Was gibt es schöneres als von fernen Ländern, interessanten Menschen und fremden Bräuchen zu träumen und den Alltag zu vergessen? In „Heimweh nach der Wüste – Mein Leben als unreine Frau“ entführt uns die Autorin Hilde Kuhn in den Orient und zeigt uns aufregende Orte fernab der westlichen Welt und verschweigt dabei nicht die negativen Seiten, die sie als Frau in den arabischen Ländern auch erlebt hat. So schafft Kuhn eine spannende Darstellung ihres Lebens im Orient, die von gegensätzlichen Gefühlen und Eindrücken geprägt ist und auch immer wieder auf die politische Realität verweist.

Hilde Kuhn hat mit Heimweh nach der Wüste bereits ihren zweiten Roman bei uns veröffentlicht, der genau wie der erste Roman „Mein anderer Sohn“ stark autobiographisch geprägt ist. Kuhn war immer eine Abenteurerin. Als junge Frau reiste sie durch Europa und schloss sich dort Künstlern an, in den 1980er Jahren gab sie ihr Leben in Deutschland auf, um mit ihrem Mann unter anderem Saudi-Arabien, Libyen und den Irak zu bereisen. Insgesamt zehn Jahre lebte sie in arabischen Ländern und diese Zeit hat sie letztes Jahr auf Papier (beziehungsweise ePaper) gebracht . Wir wollten mehr von dieser interessanten Frau erfahren und haben sie deshalb kurzerhand zu einem zweiten Interview eingeladen (das erste gibt es hier zu lesen):

Frau Kuhn, im November ist ihr zweites Buch bei editionfredebold erschienen. Worum geht es bei „Heimweh nach der Wüste – Mein Leben als unreine Frau“?

In meinem Buch beschreibe ich meine Erlebnisse, die ich im Laufe der vielen Jahre im nahen und mittleren Osten gemacht habe.  Ich ermögliche besonders der Leserin eine Reise in unbekannte Länder und Orte, die auch in der heutigen Zeit für eine Frau gar nicht oder nur sehr schwer zu erreichen sind.

Ihr zweites Buch ist genau wie ihr erstes sehr autobiographisch. Ist Schreiben für Sie eine Art Verarbeitung oder möchten Sie damit Erinnerungen festhalten?

Bei meinen Buch: „Mein anderer Sohn“ spielt sicherlich die Verarbeitung eine große Rolle. Ich habe damals mit dem Schreiben begonnen als mein Sohn das erste Mal in den Entzug ging. Bei „Heimweh nach der Wüste“, habe ich meine Erinnerungen festgehalten. Ich  bin noch einmal tief eingetaucht in mein früheres Leben und habe das sehr genossen.

Woher kam ihr Wunsch arabische Länder zu bereisen?

Eine unbeschreibliche Sehnsucht nach der Ferne.

Vermissen Sie etwas besonders aus dieser Zeit?

Ja, die Gelassenheit, den Geruch nach Sand und Meer. Das Abenteuer!

Und was sind Sie froh losgeworden zu sein?

Die Angst um mein Leben.

Jedes Land hat seinen speziellen Lebensstil, Italien bespielsweise ist berühmt für das Dolce far niente. Sie haben unter anderem in Saudi-Arabien, Irak und Libyen gelebt, welche Eigenschaft prägt das Leben in den arabischen Ländern am meisten?

Die Gelassenheit, eben Dinge zu nehmen wie sie kommen. Und besonders die Frauen, die obwohl sie als unrein gelten eine besondere Stärke besitzen.

Wie sind Sie mit der untergeordneten Rolle der Frau in den arabischen Ländern umgegangen?

Ich hatte kein Problem damit. Für mich gilt nach wie vor der Satz: „Andere Länder andere Sitten“ Und wünschte mir mancher Migrant in unseren Landen würde sich auch danach richten.

Sie sind nicht nur Autorin sondern auch Künstlerin. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben und hat die Zeit im Orient diesen beeinflusst?

Ich kann mich schlecht selbst beurteilen, aber ich bin irgendwie anders in meinem Denken und Handeln. Als Malerin halte ich die Farben des Orients in meinen Bilder fest.

Außerdem leiten Sie die Filmproduktionsfirma „Filmtöchter“.  Wie sind Sie dazu gekommen und was für eine Art von Filmen wird bei Ihnen produziert?

Nach meiner Rückkehr habe ich lange Jahre für einen TV-Sender gearbeitet und mich schließlich selbständig gemacht. Filme zu produzieren setzt ein hohes Maß an Kreativität voraus. Wir produzieren Filme für die Industrie, Städte, Institutionen usw. Das ist sehr erfüllend.

Und wer jetzt noch nicht genug hat, kann sich hier eine Leseprobe holen oder direkt das eBook downloaden und es sich am Freitag mit einer Tasse Chai auf dem Sofa gemütlich machen und lesen.

Wir wünschen einen guten Start ins Wochenende! Schaut auch morgen und am Sonntag hier vorbei, denn unsere Virtuelle Buchmesse geht weiter.

Eure Stefanie vom ef-Team

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